Wer ist Cookie?
Cookie ist eine dreijährige Wällerdame, die mit neun Wochen bei Anja Kuypers einzog. Anja Kuypers arbeitet an der Albert-Schweitzer-Schule Anrath als DaZ-Lehrkraft (DaZ = Deutsch als Zielsprache). Cookie ist bereits die zweite Wällerhündin von Familie Kuypers.
Die Hunderasse Wäller entstand in den späten 1990er Jahren im Westerwald aus der Kreuzung des französischen Hütehundes, dem Berger de Brie (in Kurzform: Briard) mit dem amerikanischen Hütehund, dem Australian Shepherd (in Kurzform: Aussie).
Der Wäller ist ein sensibler, ausdauernder, begeistert mit dem Menschen arbeitender Hund. Er besitzt ein mittleres Temperament ohne Nervosität, ist wesensfest, sicher und unerschrocken und lässt sich auch durch Lärm oder optische Eindrücke nicht aus der Ruhe bringen.
Cookie wuchs mit vielen Kindern auf und besuchte an der Seite der Lehrkraft regelmäßig eine Hundeschule, um das Grundgehorsam zu erlernen und mit Gleichgesinnten zusammen zu sein. Seit Cookie zwei Jahre alt ist, trainiert das Mensch-Hund-Duo in den Hundesportarten Agility, Rallye-Obedience und Frisbee, um die Bindung zu intensivieren.
Schon früh war klar, dass Cookie sich hervorragend als Schulhündin eignen würde. Sie liebt Menschen, arbeitet gerne mit ihnen und lernt unglaublich schnell. Seit Sommer 2024 ist Cookie offiziell "Schulhund in Ausbildung". Das Team absolvierte eine umfangreiche Schulhund-Ausbildung an der akkreditierten Akademie "Projekthunde Düsseldorf" in Mettmann. Zahlreiche theoretische sowie praktische Einheiten galt es zu erlernen und umzusetzen. Jetzt befindet sich das Team "in Ausbildung" und geht davon aus, die finale Abschlussprüfung Anfang 2025 zu meistern.
Seit Herbst 2024 ist Cookie zusätzlich ein durch die "NetteHunde Akademie" in Brüggen zertifizierter Leseförderhund.
Das Schulhundeteam, bestehend aus Hund und Halterin, muss nach Ausbildungsabschluss jedes Folgejahr (spätestens nach 18 Monaten) zur Re-Zertifizierung in der Ausbildungsstätte vorstellig werden. Auf diese Weise ist die Qualitäts- und Eignungsabfrage permanent gesichert.
Was wird Cookie an der Schule machen?
Die Schulhündin wird ab November 2024 zur Hundegestützten Pädagogik (kurz: HuPäSch) an der Albert-Schweitzer-Schule in Anrath eingesetzt, um die Arbeit der DaZ-Lehrkraft und Hundehalterin – Anja Kuypers - in den Bereichen Emotionalität und Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten sowie Sprache und Kommunikation zu unterstützen. Cookie wird die Kinder mittels erlernter Methoden und Strategien in ihrem Wissenserwerb in Teilen unterstützen und zum erweiterten Lernen motivieren.
Die Hündin wird donnerstags, in der Zeit von 8 bis 11.40 Uhr ausschließlich in der DaZ-Lerninsel des Schulgebäudes an der Seite ihrer Halterin eingesetzt.
In den Schulpausen wird Cookie in den Park, der an das Schulgelände grenzt, für mindestens 20 Minuten ausgeführt.
Außerdem darf sich Cookie während des Unterrichtes immer wieder auf ihre Decke im geschützten Raum der DaZ-Lerninsel zurückziehen.
Die Tierschutzbestimmungen bezüglich der artgerechten Haltung während des Unterrichtes werden eingehalten.
Sämtliche Genehmigungen zur Eingliederung und Führung eines Schulhundes wurden seitens der Schulleitung und der Hundehalterin bereits eingeholt und sind alle im offiziellen Schulhunde-Ordner nachzulesen. Zudem wurden sämtliche, relevante Gremien bereits über den Einsatz des Hundes informiert.
Ein umfangreiches Pädagogik- und Hygienekonzept befindet sich im offiziellen Schulhunde-Ordner.
Lohnt sich der Einsatz eines Schulhundes?
Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet die Anwesenheit eines Hundes in einer Lernsituation eine angenehme und entspannte Lernatmosphäre. Die Kinder sind deutlich konzentrierter und aufmerksamer. Nicht nur im Umgang mit dem Hund, sondern auch untereinander.
Auf diese Weise können schnellere Lernerfolge und nachfolgend bessere Noten erzielt werden. Die Motivation der Kinder wird aufgrund der höheren Lernkompetenz geweckt. Nebenbei erlernen sie den korrekten Umgang mit Tieren im Grundsätzlichen und Hunden im Speziellen.
Im Laufe der Zeit können die Kinder einen Hund besser „lesen“, seine Reaktionen abschätzen und sich entsprechend empathischer auf die Lernsituation mit dem Hund einlassen.
Für Schülerinnen und Schüler mit sozialen Unsicherheiten kann der Hund eine Art Anker darstellen und als emotionaler oder sozialer Katalysator fungieren, um Isolationen aufzubrechen und mutiger zu sein. Zum Beispiel wirkt sich das Streicheln eines Hundes zu jeder Zeit positiv auf das Nervensystem der Menschen aus. Es führt – wissenschaftlich bewiesen – zu einer Pulsreduktion und senkt nachweislich den Blutdruck.
Und in Wohlfühlmomenten lernt der Mensch einfach leichter.
Außerdem trainieren die Kinder unbewusst ihre verbalen und körpersprachlichen Interaktionen, während sie mit dem Schulhund umgehen.
Wie wird sichergestellt, dass es den Kindern und dem Hund zu jeder Zeit gut geht?
Die Sicherheit der Kinder steht an oberster Stelle. Aus diesem Grund wird Cookie auch ausschließlich mit Frau Kuypers zusammenarbeiten und sich nie alleine oder mit einer anderen Lehrkraft im Schulgebäude bewegen. Die Schulhund-Ausbildung ist immer auf das Mensch-Hund-Team ausgerichtet. Niemand muss sich gegen den eigenen Willen dem Hund nähern oder mit ihm arbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig über die Klassenlehrkräfte oder direkt durch Frau Kuypers über den Moment einer Hundebegegnung im Schulgebäude instruiert.
Cookie wird lediglich in der DaZ-Lerninsel eingesetzt und nur in Ausnahmefällen über die Schulflure geführt. Sämtliche Sanitär- oder Küchenbereiche sind für die Hündin selbstverständlich tabu.
Offene Fragen?
In einem umfangreichen Schulhundeordner sind sämtliche, relevante Dokumentationen für den Einsatz eines Schulhundes in einer Einrichtung abgelegt. Gerne kann - nach Rücksprache - Einsicht in diesen Ordner gewährt werden. Darüber hinaus kann die Hundehalterin Frau Kuypers jederzeit über Schoolfox angeschrieben werden.